Anita Fleischer (l.), Pflegedienstleiterin der Sozialstation Alt-West, und Jessica Jentsch, stellvertretende Pflegedienstleiterin im Altenpflegeheim „An den Gärten“ stellen im Rollenspiel ein Alltagsgespräch nach. Foto: Ulrike Gierth Anita Fleischer (l.), Pflegedienstleiterin der Sozialstation Alt-West, und Jessica Jentsch, stellvertretende Pflegedienstleiterin im Altenpflegeheim „An den Gärten“ stellen im Rollenspiel ein Alltagsgespräch nach. Foto: Ulrike Gierth

In einem zwei­fach durch­ge­führ­ten Tages­se­mi­nar zum The­ma „Gesprächs­füh­rung für Füh­rungs­kräf­te“ wur­den ins­ge­samt 18 Mit­ar­bei­ten­de aus unse­rem Fach­be­reich Sozia­le Diens­te geschult, um die Kom­mu­ni­ka­ti­on zwi­schen Mit­ar­bei­ten­den und Lei­tungs­kräf­ten im stres­si­gen Pfle­ge­all­tag zu ver­bes­sern. Mit dabei waren Heim­lei­tun­gen, Pfle­ge­dienst­lei­tun­gen, Küchen- und Wohn­be­reichs­lei­tun­gen aus den Alten­pfle­ge­hei­men „Son­nen­schein“ und „An den Gär­ten“, dem Ambu­lan­ten Dienst, der Tages­pfle­ge und Haus­wirt­schaft sowie Fach­be­reichs­mit­ar­bei­ten­de aus der Geschäfts­stel­le der Volks­so­li­da­ri­tät Leipzig.

Im Semi­nar, durch­ge­führt von Poh­ler Con­sul­ting, ver­tief­ten unse­re Lei­tungs­kräf­te ihr Wis­sen dar­über, wie Gesprä­che pro­fes­sio­nell vor­be­rei­tet, sicher geführt und ana­ly­siert wer­den. Sie lern­ten unter ande­rem Selbst- und Fremd­bild abzu­glei­chen, auf ver­schie­de­ne Arten Fra­gen zu stel­len und sich auf ihre Gesprächs­part­ner ein­zu­stel­len, indem sie zum Bei­spiel aktiv zuhören.

„Prä­zi­se for­mu­lie­ren und Gesag­tes schrift­lich festhalten“

„Es kam noch ein­mal deut­lich her­aus, wie wich­tig es ist, Infor­ma­tio­nen klar und ver­ständ­lich zu äußern und auch schrift­lich fest­zu­hal­ten“, sagt Ani­ta Flei­scher, Pfle­ge­dienst­lei­te­rin der Sozi­al­sta­ti­on Alt-West. „Zudem wur­de mir bewusst, dass das Gesag­te oft anders inter­pre­tiert wird, als beab­sich­tigt und wie ent­schei­dend es ist, prä­zi­se zu for­mu­lie­ren.“ Ihr Kol­le­ge Mar­co Zaspel, Küchen­lei­ter im Alten­pfle­ge­heim „Son­nen­schein“, ergänzt: „Mir hat die Schu­lung ver­deut­licht, dass ich mei­ne Gesprä­che wesent­lich offe­ner füh­ren kann. Und ich wur­de sen­si­bi­li­siert für Wör­ter, die ich ver­mei­den soll­te, auch wenn es schwer ist, sie nach so vie­len Jah­ren abzulegen.“

In der Wei­ter­bil­dung wur­de theo­re­ti­sches Wis­sen anhand von Fall­bei­spie­len ver­mit­telt, viel dis­ku­tiert und Prak­ti­sches anhand von Rol­len­spie­len geübt. „Die Her­aus­for­de­rung liegt nun dar­in, das Gelern­te im sehr vol­len Berufs­all­tag umzu­set­zen. Ins­be­son­de­re muss ich zuse­hen, wie ich es schaf­fe, in Gesprä­chen mit Mit­ar­bei­ten­den selbst ruhig zu blei­ben und eine ent­spann­te Atmo­sphä­re zu erzeu­gen“, fasst Ani­ta Flei­scher zusam­men. „Das ist auch für mich eine gro­ße Auf­ga­be“, stimmt Mar­co Zaspel zu. Er freut sich, dass sein Wunsch­buch posi­ti­ves Feed­back erhal­ten hat. „Das ist ein gutes Instru­ment, mit dem mei­ne Mit­ar­bei­ten­den zwei Wün­sche bezüg­lich frei­er Tage im Monat äußern können.“

Rege­lun­gen rund um das Gespräch mit Mitarbeitenden

Im Nach­gang des Semi­nars wird eine Qua­li­täts­ma­nage­ment-Vor­la­ge erar­bei­tet, die ver­schie­de­ne Aspek­te rund um das Mit­ar­bei­ten­den­ge­spräch regelt. Dazu gehö­ren unter ande­rem Rah­men­be­din­gun­gen, inhalt­li­che Vor­be­rei­tung, Schaf­fen einer unge­stör­ten Gesprächs­at­mo­sphä­re, Feed­back­pro­zes­se, Ziel­set­zung sowie Hin­wei­se zur Vor­be­rei­tung und Gestal­tung der Gespräche.

Die Wei­ter­bil­dung ist Teil des Pro­jekts „GAP – Gute Arbeits­be­din­gun­gen in der Pfle­ge zur Ver­ein­bar­keit von Fami­lie, Pfle­ge und Beruf“ für sta­tio­nä­re und ambu­lan­te Ein­rich­tun­gen der Lang­zeit­pfle­ge. Das Pro­jekt kon­zen­triert sich dar­auf, Maß­nah­men zu iden­ti­fi­zie­ren und umzu­set­zen, die die Arbeits­be­las­tung ver­rin­gern und fle­xi­ble Arbeits­mo­del­le ermög­li­chen. Ziel ist es, Pfle­ge­kräf­ten mehr Mög­lich­kei­ten zu bie­ten, ihre beruf­li­chen Ver­pflich­tun­gen mit ihren per­sön­li­chen und fami­liä­ren Bedürf­nis­sen in Ein­klang zu bringen.