Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (2.v.l.) diskutierte in Markkleeberg aktuelle Herausforderungen der Pflege- und Gesundheitslandschaft (Foto: DAK-Gesundheit | Andreas Mirwald).

Am Mon­tag, den 26. August 2019 hat­te die Volks­so­li­da­ri­tät gemein­sam mit der DAK-Gesund­heit und den Sana Kli­ni­ken Bun­des­ge­sund­heits­mi­nis­ter Jens Spahn in das Rat­haus Mark­klee­berg ein­ge­la­den, um über aktu­el­le Her­aus­for­de­run­gen in der Gesund­heits- und Pfle­ge­po­li­tik zu debat­tie­ren. Neben den Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­tern der ein­la­den­den Orga­ni­sa­tio­nen betei­lig­te sich ein brei­tes, aus über 300 Fach­leu­ten und Betrof­fe­nen bestehen­des Publi­kum an der regen Dis­kus­si­on. Vor dem Rat­haus hat­te sich eine Grup­pe Demons­tran­ten ver­sam­melt, um gegen die vom Bun­des­mi­nis­ter geplan­ten Refor­men in der Inten­siv­pfle­ge zu protestieren.

Per­so­nal­man­gel und Pfle­ge­fi­nan­zie­rung im Fokus

Der Bun­des­mi­nis­ter dis­ku­tier­te mit Ver­bands­prä­si­dent Dr. Wolf­ram Frie­ders­dorff sowie Chris­ti­ne Ene­kel (Lei­te­rin der DAK-Gesund­heit Lan­des­ver­tre­tung Sach­sen) und Mar­tin Jonas (Regio­nal­ge­schäfts­füh­rer der Sana Klin­ken Leip­zi­ger Land) über mög­li­che Wege, dem Pfle­ge­not­stand ent­ge­gen­zu­wir­ken. Das Pfle­ge­per­so­nal­stär­kungs­ge­setz bezeich­ne­te Herr Spahn als wich­ti­gen ers­ten Schritt, um die Attrak­ti­vi­tät des Pfle­ge­be­rufs zu stei­gern. Gleich­zei­tig sei jedoch zu beach­ten, dass durch stei­gen­de Löh­ne und einen bes­se­ren Per­so­nal­schlüs­sel die Eigen­an­tei­le der Ver­si­cher­ten anstei­gen. Einer Begren­zung der Eigen­an­tei­le in der sta­tio­nä­ren Pfle­ge stand der Bun­des­mi­nis­ter jedoch ableh­nend gegen­über, da die­se zu Bei­trags­er­hö­hun­gen füh­re und zudem Ver­mö­gen unver­hält­nis­mä­ßig schütze.

Volks­so­li­da­ri­tät for­dert Begren­zung der Eigenanteile

Die Volks­so­li­da­ri­tät spricht sich hin­ge­gen für die Begren­zung des Eigen­an­teils in der Pfle­ge aus. Für den Sozi­al- und Wohl­fahrts­ver­band ist es nicht hin­nehm­bar, dass auf­grund des Leis­tungs­prin­zips der Pfle­ge­ver­si­che­rung (Decke­lung des Bei­tra­ges der Pfle­ge­ver­si­che­rung bei nach oben offe­nem Eigen­an­teil) für immer mehr Men­schen die stei­gen­den Pfle­ge­kos­ten den Gang zum Sozi­al­amt bedeu­ten. Die Volks­so­li­da­ri­tät for­dert daher, den Eigen­an­teil in der Pfle­ge auf 15 Pro­zent der Pfle­ge­kos­ten zu begren­zen. Es ist rich­tig, dass hier­durch auch hohe Ver­mö­gen und somit auch Erb­schaf­ten geschützt wür­den. In den Augen des Ver­ban­des ist die adäqua­te sozi­al­staat­li­che Ant­wort auf die zuneh­men­de Kon­zen­tra­ti­on von Ver­mö­gen jedoch eine leis­tungs­ge­rech­te Ver­bei­tra­gung und die Anpas­sung der Erbschaftssteuer.

Xaver Ket­terl